01-2020 Jänner - Carnica-Biene

Carnica Bienenzuchtverband

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01-2020 Jänner

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Imkerei im Dezember bis Jänner
Der kommende Winter kündigt das Ende des Jahres an und die Futtervorräte müssen jetzt bis zum Mai reichen. Bienen auf gut gefüllten Futterwaben stehen auf manchem Speiseplan verschiedener Tiere. Da die Bienen sich bei den derzeitigen Temperaturen nur noch selten verteidigungsbereit am Flugloch aufhalten, gibt es Eindringlinge, die diese Zeit für sich vorteilhaft nutzen möchten. Am häufigsten sind Mäuse, auch Marder, die eine trockene und warme Unterkunft mit Futterversorgung gern annehmen. Fluglöcher mit weniger als 6 mm Höhe können Mäuse am Eindringen in den Bienenkasten hindern. Mäuse sind Nager, die Fluglochöffnungen müssen ausreichend aus nagefestem Material gefertigt sein. Der Fluglochkeil oder Drahtgitter muss gut an der Beute befestigt werden, denn deren Mauskraft wird oft unterschätzt. Als Drahtsperre eignen sich  punktverschweißte Gitter  mit  der  Größe 6x6 mm. Größere Gitter werden zwar von den Bienen besser durchstiegen, bei größeren Löchern räumen die Bienen den Totenfall besser aus, halten aber keine Spitzmäuse vom Eindringen ab. Spitzmäuse sind keine Nager, bauen keine Nester im Bienenkasten, fressen aber lebende Bienen von der Wintertraube. Haben Spechte erst einmal die regelmäßig mit Bienen gefüllte Speisekammer entdeckt sind Vogelnetze die letzte Rettung. Die Kontrolle der Bienenstände im Winter ist für die Bienen überlebenswichtig und muss je nach Standplatz regelmäßig erfolgen.
 
Nicht vergessen, das Anbringen einer Kennzeichnung (Tafel) mit VIS-Nr., Namen, Adresse und eine Telefonnummer am Bienenstand wurde gesetzlich vorgeschrieben, ist auch dienlich für den Bienenhalter, den diese Passanten benötigen oft einen Ansprechpartner in Sachen Bienen oder für den Honigkauf.
 
Auch der Bienendiebstahl ist bis Frühjahr sehr weit verbreitet. Eine Überwachungskamera (kann auch versteckt sein) und das entsprechende Warnschild „Videoüberwachter Bereich“ können Diebe zum Umdenken veranlassen. Es gibt Geräte welche Diebstahl oder Sturmschäden sofort auf das Handy melden, es gibt es auch Geräte welche die Verbringung und den genauen Standort per GPS anzeigen.
 
Das Konzept der perfekt geplanten Varroa-Bekämpfung sieht im Jahresverlauf eine Behandlung der Bienenvölker spät im Herbst oder bis Anfang Winter im brutfreien Zustand vor. Dabei ist es wichtig, sich über mehrere Wochen vor der geplanten Behandlung, ein genaues Bild des natürlichen Milbenfalls zu machen.
 
Die Behandlung der Wahl wird für die meisten Imker das Träufelverfahren von Oxalsäure (Bienenwohl) sein. Aber auch Sprühen von Oxalsäure ist eine gängige Methode, es muss aber jede bienenbesetzte Wabe gezogen und besprüht werden, was dazu führt, dass eine festsitzende Wintertraube auseinandergerissen wird, sich verkühlt und die Wärme nicht mehr zusammenbringt.
 
Die Träufelbehandlung mit einem Oxalsäurepräparat ist dagegen einfacher in der Handhabung, schnell in der Durchführung und mit den geringsten Störungen für das Bienenvolk verbunden. Die Bienen sollen für die Behandlung eng und kompakt in der Wintertraube bei ca. 2 bis 5 °C sitzen. Die handwarme gebrauchsfertige Lösung wird zum Warmhalten am besten in einer Zeitung eingewickelt, mit Hilfe einer Spritze oder aufgeschraubten Schwanenhals auf die bienenbesetzten Wabengassen geträufelt, bei zweizargigen Völkern muss ggf. gekippt werden, um die Bienen in der unteren Zarge zu erreichen.
 
In Abhängigkeit von der Volksstärke wird eine Menge von 30 – 50 ml Lösung eingebracht: 30 ml für ein kleines Volk, 40 ml für ein mittleres Volk und 50 ml für ein starkes Bienenvolk. Dabei liegt die Dosierung bei 5 – 6 ml Lösung pro Wabengasse, darf aber nicht überschritten werden. Die in einem Bienenvolk angewendete Gesamtmenge der Tierarzneimittel sollte 54 ml nicht überschreiten. Daher ist die pro Wabengasse angewendete Menge gegenenfalls zu reduzieren, um die pro Volk angewendete maximale Gesamtmenge nicht zu überschreiten (Berechnung: Höchstdosis pro Volk/Anzahl der besetzten Waben = x,x ml/Wabengasse).
 
Diese Behandlung in der brutfreien Zeit darf nur einmal gemacht werden, sonst kann man das Bienenvolk verlieren, auch Überdosierungen führen zum Verlust.
 
In den darauffolgenden Wochen sollte der Behandlungserfolg durch auszählen des Milbenfalls durch Stockwindel erfolgen. Die Wirkung dieser Oxalsäurebehandlung hält bis zu drei Wochen an.
 
Mit der letzten Behandlung der Varroose können dann die Bienenvölker ihre wohlverdiente Winterpause antreten.
 
Der Imker wird sich aber schon auf das kommende Bienenjahr vorbereiten und planen, in einer frohen Erwartung für eine erfolgreiche Überwinterung.
 
       
 
              Mäuseschaden                                              Marderschaden
 
 
Erlaubte Varroabehandlungsmitteln: (http://aspregister.basg.gv.at)
 
Api-Bioxal                       Träufelanwendung
 
Dany’s Bienenwohl         Träufelanwendung
 
Oxuvar 5,7%                   Träufelanwendung und Sprühanwendung
 
Oxybee Pulver                Träufelanwendung
 
VarroMed                        Träufelanwendung
 
 
Arbeiten in der Imkerei:
 
·         Abschlussarbeiten (Mäuseschutz , Spechtschutz)
 
·         Bienenstände zudecken (Bleche, Platten mit Steine  beschweren, mit Gurten   zusammenbinden,  gegen Herbst- und Winterstürme sichern)
 
·         Beuten und Geräte reinigen, bzw. reparieren
 
·         Varroakontrolle mit Stockwindel
 
·         Honig  verflüssigen, abfüllen
 
·         Bienenprodukte erzeugen, abfüllen, etikettieren, vermarkten
 
·         Bienenwachs einschmelzen, Wachslaibe bzw. Mittelwände erzeugen,
 
·         Bienenwachsprodukte erzeugen (Kerzen, Figuren, usw.)
 
·         Geschenkskörbe oder Geschenkskarton zusammenstellen
 
·         Verkaufsmärkte anfahren und Imkereiprodukte verkaufen
 
·         Zuchtdaten auswerten, eingeben in Datenbank
 Weiterbildungsangebote verschiedener Kurse, Lehrgänge  in den Vereinen, Verbänden nützen (http://www.wanderlehrerverband-ktn.at/)
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