08-2019 August - Carnica-Biene

Carnica Bienenzuchtverband

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08-2019 August

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Imkerei im Juli bis August
 
 
Die Honigernte sollte um diese Zeit schon erledigt sein. Ausgenommen sind nur Spättrachten wie der Tannenhonig. Dieses Jahr war für die Imker eine große Herausforderung, mit dem verregneten und kalten Mai und mit der großen Hitze im Juni und Juli. Durch die Klimaerwärmung muss der Imker in den nächsten Jahren damit rechnen dass die Bienen vermehrt Melezitosehonig eintragen werden. Bei der Honigernte kann nur der flüssige Honig geschleudert werden und der Melezitosehonig bleibt in den Zellen.
 
Das Trachtende bedeutet Schleudern, Füttern, Varroabefallsbestimmung und weitere Trachtbeobachtung, um kritische Melezitosetrachten und späte, für die Überwinterung ungünstige Tautrachten zu erkennen. Nach dem Abernten gilt es den Bienen genügend Honig zu belassen bis  erste  Futtergaben  den Bienen „das Gefühl vermitteln“ genügend Vorräte zu besitzen, um nicht in den Sparmodus zu schalten und die Brutaktivität zu drosseln.
 
Nach der Schleuderung sind honigfeuchte, helle und schön ausgebaute Waben übrig, sie eignen sich ideal dafür, das Brutnest zu erweitern, bzw. als Honigraum in der 2-zargigen Überwinterung. Diese Arbeiten sollen morgens oder spät abends erfolgen (Räubereigefahr!).
 
Seitlich außen sollten die Bienenvölker auch Rähmchen mit Mittelwände erhalten, da sie bei der Auffütterung ihre Bautätigkeit angeregt wird, sonst wird gerne der hohe Boden verbaut.
 
Ab Anfang August ist bei den Völkern eine regelmäßige Varroadiagnose im 2 – 3 Wochen-Abstand angezeigt. Ab spätestens 5 Milben pro Tag auf der Bodeneinlage oder 5 Milben (1%) in einer 50 g Bienenpuderprobe ist eine Behandlung erforderlich. Ab Ende August bis Mitte September sollte man in der Regel eine 2. Ameisensäurebehandlung je nach Befallsgrad vorsehen. Den Behandlungserfolg 14 Tage nach Behandlungsende kontrollieren (Ziel: < 1 Milbe pro Tag Bodeneinlage oder max. 2 Milben pro Bienenbefallsprobe (<0,5%).
 
Daran schließt sich die Auffütterung an. Da überwinterungsfähige Völker um die 6 – 10 Brutwaben nach der Varroabehandlung aufweisen sollten, ist bei einzargiger Überwinterung (Einheitsmaß) im Spätsommer nur sehr wenig Platz für das erforderliche Futter vorhanden. Da sie eine große Brutfläche benötigen, um für ein starkes Einwinterungsvolk zu erreichen mit vielen gesunden Winterbienen.  Empfehlenswert ist es daher, Völker zweiräumig zu überwintern (Einheitsmaß). Erfolgt die Futtergabe vom Imker einzargiger Überwinterung (Einheitsmaß) zu schnell, hat die Königin keinen Platz zur Eiablage, daher kann sich auch kein starkes Wintervolk entwickeln, was sich auf das Frühjahr auswirken wird. Es erfolgt eine langsame Volksentwicklung und die Völker haben bei Trachtbeginn nicht die benötigte Volksstärke.
 
Passen das Ende der Tracht oder der Befallsgrad nicht, so hebt man die gedeckelten Waben bienendicht, dunkel, trocken und kühl bis zum Frühjahr auf, um sie dann in einer Trachtlücke umtragen zu lassen. Dazu können wieder 5 entdeckelte und getauchte Waben in einem Raum auf das Bodenbrett gesetzt, und das Volk darüber mit Honigraum aufgesetzt werden. Bei wenigen Waben reicht auch das Einhängen dieser Waben an den Rand des Brutnests. Die Völker tragen dann den Melezitosehonig in der trachtfreien Zeit (Frühjahr nach der Obstblüte) nach oben, da sie ihn aus dem Fluglochbereich entfernen oder Platz für Brut schaffen wollen. Allerdings wird die folgende Honigernte immer einen Anteil an Melezitose-Honig enthalten. Einzelne Waben können auch für die Fütterung von Jungvölkern genutzt werden. Wichtig ist, dass diese das Futter noch umsetzen und nicht als Vorrat für den Winter nutzen.
 
Honig  ist  nicht immer das beste Winterfutter. Enthält er mineralstoffreiche Tautrachtanteile, ist er eine Belastung für die Bienen im Winter und kann zu erhöhter Wintersterblichkeit führen.
 
 
Die Jungvolkbildung ist für eine erfolgreiche Imkerei unverzichtbar.
 
Völkerverluste werden dadurch reduziert, die Vitalität der Altvölker verbessert und eine Selektion der besten Völker zu ermöglicht.
 
Völkerverkäufe im Frühjahr sind eine gute  Einnahmequelle für den Imker.
 

 
Arbeiten in der Imkerei:
 
·         Fluglöcher beobachten
 
·         Varroamilbenkontrolle mit Stockwindel oder Puderzuckermethode
 
·         Völker einengen, Verkleinerung ihres Raumes
 
·         Varroabehandlung durchführen
 
·         Jungvölker- oder Reservevölkerbildung planen und erstellen
 
·         Weidezäune aufstellen, zum Schutz der Bienenvölker
 
·         Wassergehalt der Ernte prüfen
 
·         Schleuderraum reinigen
 
·         Gerätschaften für die Honigernte reinigen
 
·         alte Rähmchen ausschmelzen und das Bienenwachs reinigen
 
·         Weiterbildungsangebote verschiedener Kurse, Lehrgänge  in den Vereinen, Verbänden nützen (http://www.wanderlehrerverband-ktn.at/)

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