05-2021 Mai - Carnica-Biene

Carnica Bienenzuchtverband

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05-2021 Mai

Monatsbetrachtungen
Imkerei im April bis Mai

Die klassische Tracht im Frühjahr ist die Obstblüte und in höheren Lagen der Löwenzahn. Meistens sind die Bienen willkommen, da dem Obstbaumbesitzer der Nutzen der Biene sehr wohl bewusst ist. Spätestens wenn Düngung und Pflanzenschutz bei Obstkulturen ansteht, soll man mit den Besitzern  von Obstkulturen auch die Gelegenheit haben, über das Thema Pflanzenschutz zu sprechen. Damit Verständnis und Rücksichtnahme uns alle weiter bringt und es zu keinen Flugbienenverlusten (Völkerschwächung)  bzw. Völkerverlusten kommt.
 
Jetzt, im Frühling, wenn die Völker stärker in Brut gehen, kann es vorteilhaft sein, die Völker warm zu halten. Insbesondere kleinere Einheiten profitieren von Wärme und guter Isolierung. Hier ist im Verhältnis der Heizbedarf besonders hoch und das Pflegebienen zu Brutzellen Verhältnis besonders ungünstig.
 
Das Frühjahr  nähert sich mit großen Schritten und an den Bienenständen stehen weiterhin Futterkontrollen der Völker an. Es muss die vorhandene Futtermenge durch Anheben der Kästen überprüft sowie einem Völkerverlust wegen Verhungern durch Um- oder Zuhängen von Futterwaben vorgebeugt werden. Eine Fütterung kann jetzt der Futterteig unten im hohen Boden eingebracht werden. Dieser Futtermangel sollte dem Imker dazu bringen, was er in Zukunft besser machen kann, nämlich im Spätsommer mehr zu füttern und Futterwaben aufzubewahren.
 
Einige Brutserien sind jetzt bereits geschlüpft, die Völker dabei ordentlich gewachsen und durch die die größeren Brutflächen haben die Völker einen sehr hohen Futterverbrauch.
 
Besonders bei wechselhafter Witterung kann die Futterversorgung problematisch werden, da die Völker auch bei Kälteeinbrüchen weiter brüten und stärker heizen müssen. Unter ungünstigen Bedingungen kann ein Volk in einer Woche um 2- 4 kg leichter werden. Ein bis zwei  beidseitig verdeckeltes Futterrähmchen könnte das Bienenvolk in einer Woche verbrauchen, wenn der Nektareintrag zu gering ist. Der Imker hat dafür Sorge zu tragen, dass die Futtermenge ausreicht, bis die erste Blütentracht einsetzt.
 
Futterwabenvorrat ist zu dieser Jahreszeit wertvoll, diese können von aufgelösten Völkern zugehängt werden, auch der Ausgleich unter den Völkern kann erfolgen, es gibt immer wieder Völker die zu viele Futtervorräte und andere die zu wenig haben.
 
Sollten Futterwaben übrig bleiben, können diese für die Ablegerbildung verwendet werden.
 
Sobald es warm genug ist, wird jedes Volk auf seine Gesundheit überprüft. Verkotete und schimmelnde Waben unbedingt aus den Völkern entnehmen und durch saubere Waben ersetzen, um einer weiteren Infektion (Krankheiten) vorzubeugen.
 
Extrem starke Völkern können Brutrahmen mit dem darauf sitzenden Bienen entnommen und den schwächeren Völkern zu gegeben werden, somit kann man die Völker auf gleiche Volksstärke für die Tracht aufbauen.
 
 
Verschimmelte und alte Waben einschmelzen
 
Die Wachsgewinnung mit dem Dampfwachsschmelzer eine gute und schnelle Sache. Die verschimmelte und alte Waben können so eingeschmolzen werden, bevor die Wachsmotten ihr vernichtendes Werk verrichten Die Wachsblöcke kann ich lagern, bis ich sie im Wachsbetrieb für den eigenen Wachskreislauf umarbeiten, oder im Imkerfachgeschäft gegen Mittelwände eintauschen kann.
 
In der Natur würde der alte Wabenbau nach dem Schwärmen in der Regel zurückgelassen und die Wachsmotten erledigen den Rest. Die Bienen wissen, dass die alten Waben mit der Zeit zu viele Krankheitserreger enthalten. Darum lassen sie diese regelmäßig zurück, um eine neue Behausung zu bauen. Durch diese Praxis haben sie seit Millionen von Jahren überlebt und sind gesund geblieben.
 
 
Idealer Standort für Bienenvölker
 
Ø  Windgeschützt
 
Ø  Pollen- und Nektarangebot
 
Ø  Halbschattig
 
Ø  Wasser – Bienentränke
 
Ø  Ausrichtung Osten bis Südwest
 
Ø  Möglichst mit dem Auto erreichbar
 

 

Nicht geeignete Standorte für Bienenvölker
 
Ø  Feuchte Kaltluftseen
 
Ø  in praller Sonne, ohne Beschattung
 
Ø  Nebellagen
 
Ø  Windlagen
 
Ø  Permanente Ruhestörung
 
Ø  Massierung von Völkern vermeiden
 
Ø  Abstand zum Nachbar nicht gegeben
 
 
 
 
 
Bildung der Reservevölker durch Vermehrung von Schwärmen
 
Alles auf einmal zu ändern, macht keinen Sinn. Aber wir können unsere Betriebsweise Schritt für Schritt anpassen, immer mit der Frage, ob diese Änderungen dem Bienenvolk, wie es sich seit Millionen von Jahren entwickelte, gerecht werden kann.
 
Zum Erfolgsmodell macht die Honigbiene in ihrer Evolution unter anderem ihre zweistufige Vermehrung. Die Fortpflanzung der Einzeltiere durch befruchtete Eier (Weibchen und Arbeiterinnen) und unbefruchtete Eier (Drohnen), kombiniert mit einer ausgeklügelten Brutpflege.
 
Die zweite Stufe bildet die Vermehrung über den Schwarm. Deshalb sollten wir uns also der Brut und dem Schwarm zuwenden und dafür die bestmöglichen Bedingungen schaffen.
 
Der Schwarm lässt verschmutzte Beuten und den alten Wabenbau als eine Quelle von Krankheiten, hervorgerufen durch Pilze, Parasiten, Bakterien  und Viren, hinter sich. Außerdem führt das Abschwärmen im verbleibenden Muttervolk zur natürlichen Selektion unter den jungen Königinnen. Der Schwarm ist frei von Brut und kann deshalb einer erfolgreichen Varroabehandlung unterzogen werden. Des Weiteren entsteht neuer unbelasteter Wabenbau entweder als Naturbau oder auf Mittelwänden oder in einer Kombination von Naturbau und Mittelwänden. Das schafft optimale Bedingungen für die junge Brut. Das zurückbleibende Muttervolk kann nach der Honigernte als Kunstschwarm ebenfalls neu einlogiert und gegen Varroa behandelt werden. Wir möchten deshalb ihnen empfehlen, Völker über Schwärme (Natur- und Kunstschwärme) zu vermehren. Die Schwärme sollten immer in gereinigte und desinfizierte Beuten einlogiert und zwischen dem 3. bis 5. Tag nach dem Einlogieren einer Oxalsäurebehandlung unterzogen werden.
 
Die Kontrolle der Brut erfolgt so wenig wie möglich und so häufig wie nötig, um Brutkrankheiten nicht zu übersehen. Diese Betriebsweise muss selbstverständlich den verschiedenen Beutentypen angepasst werden.
 
 
Futterteigfütterung nach der Frühtracht
 
Nach der Frühtracht erlischt, sollten die Bienenvölker mit etwas Futterteig im hohen Boden laufend weitergefüttert werden, dadurch wird die Brut nicht zurück gefahren, Königin brütet wie bei Volltracht weiter. Das Bienenvolk wächst weiter und so kann für die Waldtracht ein sehr starkes Bienenvolk gebildet werden, welches mit ihrer Größe ordentlich Honigtau eintragen kann.
 
Ist der Schwarmtrieb entfacht, sollten Sie Schwarmverhinderung betreiben, z. B. Brutableger, Königinableger oder Flugling bilden. Die Völker können später wieder zusammengelegt werden.
 
 
Einräumig überwintert
 
Die einräumige Überwinterung erfor­dert eine feinfühlige Erweiterung, denn die Raumnot kann früher auftreten, und bei widrigen Wetterverhältnissen ist die Volumenerweiterung um 100 Prozent ein wärmetechnischer Kraftakt für die Bienen.
 
Vielfach erfolgt deshalb die Er­weiterung zu spät. Im Umkehrschluss im Zweifel eher früher als später erwei­tern. Ist eher von einem bei uns typischen Frühjahrsverlauf mit abwechselnd kurzen Wärmeperioden und Kälterückschlägen auszugehen, gibt man einräumig über­ winterten Völkern als erste  eine zweite Brutzarge.
 
 
Zweiräumig überwintert
 
Bei einem zweiräumigen Volk besteht kein früher Handlungsbedarf, denn das Volk hat ausreichend Platz für eine erste Brutausdehnung . Je nach Re­gion kann bereits im März ein erster Baurah­men nach der Randwabe des Brutnestes gegeben werden. Sobald jedoch größere Nektar­mengen (wenn Kirsche blüht) engetragen werden, wird es im Volk eng. Es müssen zwei volle Futterwaben (ca. 5 kg) und vorhandene Fut­terkränze als Notreserve im Bienenvolk bleiben, zu deren Versorgung, diese ­ werden ganz nach aussen gerückt. Um den Bautrieb zu fördern, sollte eine Erweiterung immer mit Mittelwände erfolgen. Drohnenrähmchen hängt man links und rechts in die untere Zarge neben den Brutnest. Bei starker Frühtracht ist ein Honigraum erforderlich, dieser muss rechtzeitig aufgesetzt werden. Oft  reicht die Erweiterung des Honigraumes auch mit Mittelwänden aus, es müssen nicht immer ausgebaute Rähmchen sein. Oder man tauscht zwei bis vier halb oder voll ausgebaute Waben ohne Futtervorräte vom Brutraum gegen Mittelwände aus, welche man in den Honigraum hängt.
 
 
Raumkorrektur:
 
Bei Zweizargenbetrieb sind schwache Völker, die nur in einer Zarge sitzen, auf diese einzuengen.
 
 
Reinigen oder Austausch des Bodenbrettes
 
Im Zuge dieses Arbeitsvorganges werden verschmutzte oder angeschimmelte Bodenbretter gereinigt, besser noch ausgetauscht.
 
 
Bienensitzkorrektur:                                        
 
Bienenvölker, die bei der Auswinterungskontrolle, bei Kaltbau rechts oder links, bei Warmbau vorne oder hinten sitzen, werden in die Mitte gerückt. Leerwaben, die entnommen werden, werden mit Futterwaben ergänzt.
 
 
       Längs- oder Kaltbau                          Quer- oder Warmbau
 
 
 
Arbeiten in der Imkerei:
 
·         Fluglöcher beobachten und auf max. Größe bringen
 
·         Varroamilbenkontrolle mit Stockwindel oder Puderzuckermethode
 
·         Völker erweitern, Vergrößerung des Brutraumes
 
·         Volksausgleich herstellen, durch nehmen und geben von Brutwaben
 
·         Honigraum aufsetzen
 
·         Schwarmkontrolle
 
·         Brutableger bilden
 
·         Königinvermehrung
 
·         Jungvölker- oder Reservevölkerbildung planen und erstellen
 
·         Weidezäune aufstellen, zum Schutz der Bienenvölker
 
·         neue Beuten zulegen
 
·         neue Rähmchen vorbereiten und drahten
 
·         Mittelwände einlöten
 
·         Weiterbildungsangebote verschiedener Kurse, Lehrgänge  in den Vereinen, Verbänden nützen (http://www.wanderlehrerverband-ktn.at/)
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