04-2021 April - Carnica-Biene

Carnica Bienenzuchtverband

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04-2021 April

Monatsbetrachtungen
Imkerei im März bis April
  
Die  Bienenvölker brüten bereits und tragen viel Pollen von Erlen, Hasel und Weiden ein, auch viele andere Blühpflanzen ergänzen das Pollenspektrum und auch mit dem frischen Nektar.
Reinigen und desinfizieren von Bienenbeuten
Wenn der Frühling kommt, müssen diese bereit sein, denn jede Bienenbeute muss regelmäßig gereinigt werden. Wenn ein Bienenvolk stirbt oder aufgelöst werden muss, bzw. wenn ein Volk von der kleineren Ablegerbeute  in eine normale Beute umgesetzt wird. Der Neubau ist ein wichtiges Thema in der Völkerführung und dient der Gesunderhaltung der Bienen. Für die Reinigung wird die Beute möglichst in alle Einzelteile zerlegt, damit das Reinigen der Beutenteile durch Abschaben und Auskratzen der Wachs und Propolis ermöglicht wird. Auch das Abflämmen der Beutenteile dient zur Vermeidung von Bienenkrankheiten. Dies geschieht auf jeden Fall, wenn nicht bekannt ist, ob in dieser Bienenbeute ein Volk vielleicht durch die hoch ansteckende Amerikanische Faulbrut oder durch eine andere Brutkrankheit gestorben ist. Bei abgestorbenen Bienenvölkern sollten die Beutenteile anschließend mit der heißen Soda- oder Ätznatronlauge ausgewaschen werden, den diese Lauge tötet alle Keime die dem Bienenvolk gefährlich werden könnte. Danach sollten alle Beutenteile mit reichlich Wasser nachgespült werden. Der Umgang mit den ätzenden Laugen darf zum eigenen Gesundheitsschutz nur mit Schutzbrille, Schutzmaske, säurefeste Handschuhe, Schürze und Gummistiefel erfolgen. Nach dem Trocknen der gereinigten Beutenteile an der Sonne werden diese Beutenteile innen mit dem Gasbrenner abgeflammt, bis sie leicht braun sind.
 
Vorbereiten von Brut- und Honigrähmchen
Spätesten ab jetzt sollten die Baurähmchen mit Mittelwände für die Erweiterung im Frühjahr vorzubereiten werden. Denn bei der Erweiterung der Bienenvölker vor der Kirschblüte wird die Zeit sehr oft zu knapp und durch die Verzögerung der Volkserweiterung kommen die Bienenvölker dann in Schwarmstimmung. Die Bienenrähmchen sind im Handel erhältlich mit oder ohne Draht, in der Winterzeit können diese auch selbst vom Imker angefertigt werden, was erheblich die Betriebskosten seiner Imkerei senkt. Auch kann man die alten Rähmchen, von denen das Altwachs entnommen wurde, auch wieder verwenden. Nur sind diese Rähmchen mit Soda- oder Ätznatronlauge zu waschen, mit Wasser zu spülen und zu trocknen. Diese Rähmchen sollten nur als Bruträhmchen Verwendung finden, sollten nicht in den Honigraum kommen. Für den Honigraum sollten nur neue Rähmchen mit rückstandsfreiem Bienenwachs als Mittelwände verwendet werden, damit keine Schadstoffe in den Honig gelangen.
 
Drahten der Rähmchen
Das Drahten der Rahmen will gelernt sein, macht aber Spaß. Die Verdrahtung der Rähmchen kann senkrecht oder waagrecht, mit oder ohne Ösen erfolgen. Bevor der neue Draht eingezogen werden kann, müssen die Löcher ausgebohrt oder ausgestochen werden. Der Vorteil der senkrechten Verdrahtung ist, dass das  volle Honigrähmchen beim Schleudern des Honigs nicht so weit durchbiegt und somit weniger Wabenbruch entsteht. Der Nachteil ist bei zu starker Drahtspannung das Durchbiegen der Oberleiste und der Unterleiste, mit vorsichtiger Drahtspannung kann entgegen gewirkt werden. Der Vorteil der waagrechten Verdrahtung ist, bei zu starker Drahtspannung wird das Durchbiegen der beiden Seitenleisten wegen deren Länge geringer. Der Nachteil ist, dass das  volle Honigrähmchen beim Schleudern des Honigs sehr weit durchbiegt und somit mehr Wabenbruch entsteht.
 
Ösen und Abstandhalter
Bei der Verwendung von Ösen auf der Oberleiste, bzw. Seitenleisten kommt es beim Schaben oder Kratzen von Bienenwachs oder Propolis zu einem Problem, da diese aus der Holzleiste hervorstehen. Wir verwenden bei unseren Rähmchen keine Ösen mehr, somit ist die Reinigung der Leisten problemlos. Der Verzicht auf Abstandhalter hat bei der Entnahme von vollen Bruträhmchen oder Honigrähmchen den Vorteil, dass bei dem mittigen Herausziehen diese Abstandhalter die Bruträhmchen oder die verdeckelten Honigrähmchen aufritzen, bzw. die Bienen quetschen. Dabei werden die Bienen unruhig und auch bei Honigschleudern bleibt das Rähmchen nicht hängen. Man kann die Abstände der Rähmchen mit den Fingern in die Bienenvölker einrichten.
 
Anzahl der Rähmchen
Um für die ganze Bienensaison genügend Rähmchen bereitzuhalten, werden während der kalten Jahreszeit ca. 20 Rähmchen mit Mittelwänden oder Baustreifen pro bestehendes Bienenvolk vorbereitet. Für die Völkererweiterung oder zu erwarteten Schwärme sollten diese vorbereitet sein. Zudem werden pro Volk ein bis zwei Drohnenwaben vorbereitet. Wir werden versuchen, mit diesen Baustreifen bei Schwärmen und Kunstschwärmen möglichst viele Brutwaben im Naturbau ausbauen zu lassen. Rähmchen, welche über dem Winter im Bienenvolk als Brut oder als Vorrat in Verwendung war, sollte bei der Honigernte (Juli) aus dem Bienenvolk entfernt und eingeschmolzen werden.
 
Stockwindelkontrolle
Der Todesfall hat seine Ursache nicht selten in Fehlern bei der Einwinterung oder einer unzureichenden Varroabehandlung vom Vorjahr. Dier Varroabefall mit Viren ist derzeit das größte Gesundheitsproblem und die häufigste Verlustursache für Bienenvölker. Leider wird das oft nicht erkannt. Machen Sie es doch dieses Jahr mal anders. Kontrollieren Sie ab der zweiten Jahreshälfte alle Völker, und zwar bis zum Jahresende mindestens jeden Monat mit der Stockwindel. Anhand des Varroabefalls können Sie dann Ihre Maßnahmen ausrichten und Bedarfsgerecht behandeln. Nicht wenige Imker haben Völker verloren. Das ist für die Betroffenen sehr bitter. Völkerverluste können jeden treffen und selbst die erfahrensten Imker sind davor nicht gefeit.
 
Bienengesundheit kontrollieren
Das milde Wetter lässt sich auch zu einen Gesundheitscheck nutzten. Für Völkerverkäufe kann der Gesundheitswart nach einer Kontrolle einen Gesundheitsbrief ausstellen, auf weiteres kann eine Futterkranzprobe genommen werden um im Labor die Seuchenfreiheit festzustellen. Die Laboruntersuchung für eine Futterkranzprobe beträgt wegen starken Andrangs meistens einige Wochen. Selbst die Sachverständigen sind oft voll ausgelastet, daher ist es gut, wenn Sie rechtzeitig mit diesen in Kontakt treten. Auch das Ansuchen um eine Wanderbescheinigung sollte rechtzeitig erfolgen.
 
Futterkontrolle
Achten Sie auf Ihre Völker. Es kann noch viel passieren bis zur ersten richtigen Tracht. Das Futter könnte nicht ausreichen. Das inzwischen wachsende Brutnest verbraucht Zusehends mehr Futter. Generell gilt, dass Arbeiten während der Winterruhe nur im Notfall durchgeführt werden sollten. Bei kaltem Wetter kann der Futtervorrat eines Volkes auch grob ermittelt werden, indem die Beute leicht von hinten angehoben wird und das Gewicht abgeschätzt wird. Wenn die Kiste sehr leicht, zu leicht ist, dann sollten sie diese Völker möglichst bald kontrollieren und ggf. nachfüttern.
 
Wachskreislauf
Die alten Waben können mit einem Dampfwachsschmelzer eingeschmolzen werden, bevor die Wachsmotten ihr vernichtendes Werk verrichten. Die Wachsblöcke kann man lagern, bis sie im Imkerfachgeschäft gegen Mittelwände eintauscht oder für den eigenen Wachskreislauf verwenden werden. In der Natur wird der alte Wabenbau nach dem Schwärmen in der Regel zurückgelassen und die Wachsmotten erledigen den Rest. Die Bienen wissen, dass die alten Waben mit der Zeit zu viele Krankheitserreger enthalten, deshalb lassen sie diesen  alten Wabenbau regelmäßig zurück, um eine neue Behausung zu bauen, durch diese Praxis sind sie gesund geblieben.
  

  
 
Arbeiten in der Imkerei:
  • Bienenstände laufend kontrollieren
  • Bienenstände zudecken (Bleche, Platten mit Steine  beschweren)
  • Fluglöcher reinigen
  • Beuten und Geräte reinigen bzw. reparieren, ausbessern, streichen
  • neue Beuten zulegen
  • neue Rähmchen vorbereiten und drahten
  • Lagerbestand sichten, aufräumen und reinigen
  • Imkerliche Ausstattung auf bedarfsgerechte Vollständigkeit prüfen und  ergänzen
  • Bedarf an Ausstattung und Material planen
  • Bienensitz, Varroakontrolle (Stockwindel)
  • Bienenwachs einschmelzen zu Wachslaiben
  • Mittelwände erzeugen, die neuen Rähmchen damit bestücken
  • Weiterbildungsangebote verschiedener Kurse  in den Vereinen, Verbänden nützen (http://www.wanderlehrerverband-ktn.at/
  • Jahresplanung für Völkervermehrung und Zucht



                       
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